Regionalwettbewerb der Schulsanitäter

Regionalwettbewerb der Schulsanitäterinnen und Schulsanitäter an den Realschulen in der Oberpfalz

Weinend und blass liegt eine Schülerin in der Turnhalle auf der Bodenmatte. Eine schwere Eisenstange ist auf ihr Bein gestürzt und das gebrochene Ende des Schienbeinknochens ist deutlich zu erkennen. Die Schülerin hat große Schmerzen und jammert laut. Diese Situation findet eine Gruppe von Schulsanitätern vor. Ihre Aufgabe ist es nun, die Sachlage richtig einzuschätzen und geeignete Maßnahmen zur Versorgung der Patientin zu ergreifen. Schnell und besonnen handelt das Team der Schulsanitäter, gezielt erfragt es den Unfallhergang, spricht beruhigend mit der verunfallten Schülerin und beginnt mit der Wundversorgung. Jeder Handgriff sitzt und die Versorgung geht schnell voran. Zudem wird der Notruf abgesetzt, da die Verletzung ernstlicher Natur ist. Einer der insgesamt 8 beteiligten ehrenamtlichen Einsatzsanitäter des Malteser Hilfsdienstes nickt den Schulsanis anerkennend zu und äußert sich lobend über deren rasches und besonnenes Handeln. Er hat nichts zu beanstanden und es gibt volle Punktzahl für dieses Team beim Wettbewerb der Schulsanitäterinnen und Schulsanitäter.

Insgesamt 50 Teilnehmer*innen haben sich an der Staatlichen Realschule Neutraubling eingefunden, um am Wettbewerb der Schulsanitäterinnen und Schulsanitäter der Oberpfälzer Realschulen 2022 teilzunehmen. Hierzu hatte die MB-Dienststelle für die Oberpfälzer Realschulen eingeladen. Manche Schulsanitäter-Gruppen kommen aus der Regensburger Gegend, aber einige sind auch aus Amberg, Kemnath, Neumarkt oder Neunburg vorm Wald angereist. Jedes Team besteht aus drei bis vier Schulsanis mit einer betreuenden Lehrkraft, die jedoch im Wettbewerb nicht eingreifen darf.

Austragungsstätte ist auch in diesem Schuljahr zum wiederholten Mal die Staatliche Realschule Neutraubling. Hier wurden unter der Leitung von Fachmitarbeiterin EH Michaela Renner, RS Neutraubling, und Tandempartner Bernd Schöttl von der Staatlichen RS Nabburg 10 verschiedene Stationen mit unfallartigen Szenen oder kritischen Situationen aufgebaut. Die Sanitätsgruppe der Realschule, die sich im Vorfeld mit realistischer Unfalldarstellung, genannt RUD beschäftigte, hat die Aufgabe, die 11 Verletztendarsteller passend zu schminken. Die Schminke wirkt sehr realistisch. Aus einer Wunde am Arm tropft Blut, ein im Sportunterricht ausgeschlagener Zahn hinterlässt eine blutige Spur im Gesicht und viel Theaterblut ist am Boden verschüttet, um einen schlimmen Unfall im Kunstunterricht beim Linolschnitt auszugestalten. Insgesamt wurden 4 Liter Kunstblut selbst gekocht. Darüber hinaus erstellen Michaela Renner und ihre hochmotivierten Schulsanis der Staatlichen Realschule Neutraubling die Szenarien, verwalten Fragebögen und Laufzettel und sorgen für einen reibungslosen Ablauf.
Nach vier Stunden harter Arbeit sammeln sich alle in der Mensa der Realschule zum Mittagessen, welches die Leiterin der Schulmensa frisch zubereitet hat. 

Am Ende der Veranstaltung bedankt sich die Organisatorin Michaela Renner bei den ehrenamtlichen Mitgliedern des Malteser Hilfsdienstes, die zum Teil extra einen Tag Urlaub genommen hatten, um beim Wettkampf der Schulsanitäter als Berater und Juroren mitzuwirken. Nicht zu vergessen ist auch das umfangreiche Equipment, welches sie für den Wettkampf zur Verfügung stellten. Zudem gilt ihr Dank dem BRLV, der sich an der Veranstaltung mit einer großzügigen Spende beteiligt.

Die verschiedenen Teams der Schulsanitäter erhalten Urkunden, eine Box mit Süßigkeiten, und Medaillen, wobei die Staatliche Realschule Kemnath den 3. Platz, erreicht, die Staatliche Realschule Regenstauf den zweiten Platz und die Sankt- Marien- Realschule Regensburg das Siegerpodest erklimmt. Schulleiter der Staatlichen Realschule Neutraubling, RSD Andreas Gruber, ist erfreut über die gelungene Veranstaltung und betont, dass der Wettbewerb der Schulsanitäterinnen und Schulsanitäter eine gute Möglichkeit bietet, dass sich Teams verschiedener Schulen treffen und austauschen können. Der Wettkampf ist letztlich eine Form der Fortbildung, wo Schülerinnen und Schüler Erfahrungen sammeln, um den Ernstfall einzuüben.