Armeemuseum

BESUCH DER AUSSTELLUNG ZUM ERSTEN WELTKRIEG IN INGOLSTADT 

Am Mittwoch, dem 13.12.23, besuchten die Klassen 9b und 9c das Armeemuseum in Ingolstadt. Im Geschichtsunterricht hatten die Schülerinnen und Schüler bereits viel über die Ursachen, den Verlauf und die Auswirkungen des 1. Weltkriegs erfahren. Nun sollte das Gelernte durch die Begegnung mit Zeugnissen aus dieser Zeit verknüpft werden.

Die Führung begann im ersten Raum mit der Bündnispolitik des eisernen Kanzlers Bismarck. Hier wurden die Schülerinnen und Schüler mit den Prinzipien des Reichskanzlers vertraut gemacht. Auch die Bedeutung des Militärs im Kaiserreich wurde in diesem Zusammenhang zum Thema. Schon in der frühen Kindheit wurden die jungen Menschen mit Krieg in Form von Kriegsspielzeug oder militärischer Kinderkleidung konfrontiert. Da war es nur allzu verständlich, dass viele junge Menschen unter völlig falschen Vorstellungen euphorisch in den Krieg zogen. So ging man davon aus, man werde innerhalb von etwa sechs Wochen wieder siegreich zu Hause sein und als Kriegsheld geehrt werden. Die Realität sah anders aus: Der Krieg dauerte vier Jahre und 103 Tage und forderte etwa 10 000 000 gefallene Soldaten. Die Überlebenden waren, als sie schließlich zurück nach Hause kehrten, sämtlicher Illusionen beraubt, viele kriegsversehrt oder entstellt – wie man auf zahlreichen Fotos sehen konnte. Anhand eines nachgebauten Schützengrabens bekamen die Schülerinnen und Schüler einen plastischen Eindruck vom Alltag der Soldaten an der Front. Sogar das Marschgepäck in Form eines 20kg schweren Rucksackes konnte angelegt werden. Besonders beeindruckte die Schüler die Verschiedenheit der verwendeten Waffen, die von mittelalterlich anmutenden Äxten bis zu „modernen“ Maschinengewehren und Granaten reichte. Schutz vor Granatsplittern bot der Stahlhelm, der im Laufe des Ersten Weltkrieges entwickelt wurde. Auf den Köpfen unserer Schülerinnen und Schüler wirkte er vollkommen überdimensioniert. Und doch gab es auch 13- und 14-Jährige, die ihren Ausweis fälschten, um sich freiwillig zum Kriegsdienst melden zu können.

Die Ausstellung endete mit einem Film über den endgültigen Zusammenbruch der Mittelmächte sowie die Friedensverträge von Paris. Anhand dieser Exkursion wurde den Jugendlichen das Ausmaß dieses Krieges noch mehr bewusst und sie konnten verstehen, warum der Erste Weltkrieg unter vielen Historikern als die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ gilt.